rumgestromert
rumgestromert

Eisleben

Die Geschichte hat es meist so eingerichtet, das ein ganz Großer dieser Welt an einem Ort geboren und an einem anderen gestorben ist. Dass der Geburtsort mit dem Sterbeort identisch ist, eher die Ausnahme und der Martin Luther hier eine der bekanntesten aller Ausnahmen. 1483 in Eisleben geboren, in Mansfeld aufgewachsen, dann Magdeburg, Eisenach, Erfurt, Wittenberg, sogar Rom und frage nicht was sonst noch alles, zum Sterben aber dann doch wieder in seinen Geburtsort zurück, obwohl dass mit dem aus dieser Welt scheiden eigentlich noch nicht vorgesehen war. Streitereien der Mansfelder Grafen wollte er schlichten, begab sich  gesundheitlich angeschlagen auf den Weg von Wittenberg ins Mansfeldische. Er war zu dieser Zeit nicht mehr der asketisch schlanke Mönch  und auch nicht mehr der Mahner und gestrenge Prediger gegen alles Alkoholische. Alles Irdische hatte sich seiner bemächtigt und die zeitgemäßen Darstellungen zeigen uns eine zum gewaltigen Doppelkinn proportional wachsende Leibesfülle. Unausweichlich natürlich die Herzbeschwerden, die ihn schon länger plagten in jenen Tagen in Eisleben aus dem Leben scheiden ließen. So gibt es denn in Eisleben Luthers Geburtshaus und sein Sterbehaus und als  Sahnehäubchen obendrauf beide natürlich Weltkulturerbe. Der Stadtbrand von 1693 vernichtete auch Luthers Geburtshaus und an dieser Stelle wurde  wurde ein Luther-Gedächtnis-Haus errichtet, eines der ersten deutschen Museen. Auch sein Sterbehaus ist nicht mehr im Originalzustand erhalten. Zum Einen ist das heutige Sterbehaus ein Nachfolgebau des an dieser Stelle zu Luthers Zeiten stehenden Gebäudes und zum Anderen ist er vermutlich woanders gestorben. Das Haus des heutigen Hotels „Graf von Mansfeld“ am Markt das wohl sein tatsächliches Sterbehaus. Dort ist neben einem Stuhl des Reformators auch das wirkliche Sterbezimmer zu besichtigen.

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© Christian Kricke